Hauptautorinnen
Gert Pickel
Oliver Decker
Kazim Celik
Weitere autorinnen
Susanne Pickel
Josephine Wandt
Johanna Niendorf
Verena Schneider
Marius Dilling
Der Berlin-Monitor 2021
Die herausgeforderte Demokratie der Großstadt
Wie hat die Covid-Pandemie die Diskussionskultur Berlins verändert? Welche Anhaltspunkte finden sich in Berlin für rassistische Überzeugungen und an welchen Orten der Stadt werden diese erlebt?
Der Berlin-Monitor 2021 stellt Ergebnisse der zweiten repräsentativen Umfrage des Forschungsprojekts vor. 2053 Berliner:innen gaben dabei Antworten auf verschiedene Fragesets. Neben der Untersuchung politischer Einstellungen der Berliner Bevölkerung und deren Diskriminierungserfahrungen, liegt ein Schwerpunkt des Berichts auf Verbreitung und Betroffenheit durch Antischwarzen Rassismus. Zudem wurden differenziert Diskriminierungserfahrungen, ihr Ausgangspunkt und ihre Folgen untersucht. Wie schon 2019 unterstützt die große Mehrheit der Berliner:innen die Demokratie. Ein Grund ist eine starke und aktive Zivilgesellschaft. Nur wenige Berliner:innen besitzen ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild, aber Ethnozentrismus findet sich trotzdem bei 20% der Berliner:innen. Zudem zeigt sich ein leichter Anstieg von antisemitischen Ressentiments und der Offenheit für Verschwörungserzählungen (Verschwörungsmentalität). Antischwarze Einstellungen und offener Antischwarzer Rassismus sind bei einem Zehntel der Berliner:innen verbreitet. Latente Formen reichen aber deutlich über diesen Wert hinaus. Antischwarzer Rassismus wird getragen durch den Wunsch des Erhalts einer Dominanzgesellschaft, in der klare Hegemonien bestehen und diese erhalten bleiben sollen. Antischwarze Einstellungen wie auch Antifeminismus erweisen sich als Brücken zwischen Teilen der Stadtbevölkerung und der extremen Rechten. Über die Hälfte der Berliner:innen bekundet eine Diskriminierungserfahrung. Am häufigsten ist diese aufgrund des Geschlechtes und unter Muslim:innen aufgrund Herkunft und Religion. Nur selten wird die erfahrene Diskriminierung zur Anzeige gebracht. Diese wird am häufigsten am Arbeitsplatz erfahren, oft aber auch in der Verwaltung.
Hauptautorinnen
Gert Pickel
Oliver Decker
Kazim Celik
Weitere autorinnen
Susanne Pickel
Josephin Wandt
Johanna Niendorf
Verena Schneider
Marius Drilling
Besonders erwähnenswert
55-80%
Insgesamt zeigt sich die Berliner Bevölkerung weniger anfällig für rechtsextreme Ideologien der Ungleichheit, zumindest mit Blick auf den Fragebogen zur rechtsextremen Einstellung. Interessant ist, dass im Vergleich zum gesamten Bundesgebiet insbesondere die latente Zustimmung in der Regel niedriger ausfällt.
16%
der Berliner:innen stimmen Aussagen zu, die den Nationalsozialismus verharmlosen.
Antifeminismus wie auch Antischwarze Einstellungen und Verschwörungsmentalität wirken als Brücken zur extremen Rechten