17.06.2025, Veranstaltung
Anlässlich der aktuellen Veröffentlichung des Berlin-Monitors laden die Landeszentrale für politische Bildung Berlin und der Berlin-Monitor zu einer Veranstaltung ein, die sich mit Perspektiven auf anti-muslimischen Rassismus in Berlin befasst. Es wird einen fachlichen Input sowie mehrere Workshops geben.
Amerika-Haus, Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin, 15-18 Uhr
In drei Teilstudien hat das Berlin-Monitor-Team einerseits Erfahrungen von und Umgangsweisen mit anti-muslimischer Diskriminierung aus Sicht von Betroffenen rekonstruiert und andererseits die Verbreitung von anti-muslimischen Einstellungen in der Bevölkerung genauer untersucht. Wesentliche Erkenntnisse der drei Studien werden in kurzen Impulsen präsentiert. In den anschließenden Workshops werden einzelne Bereiche vertieft.
Workshop 1: Die Diskriminierungserfahrungen von Muslimin:innen bzw. Menschen, die als muslimisch wahrgenommen werden, sind vielschichtig. Sie umfassen spezifisch anti-muslimische Formen der Abwertung, Ausgrenzung und Aggression, verbinden sich aber auch mit anderen Ausdrucksweisen von Rassismus. Anhand von Fallbeispielen wird diese Vielschichtigkeit nachvollziehbar gemacht. Sie bieten einen Ausgangspunkt dafür, ggf eigene Diskriminierungserfahrungen zu teilen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Blick zu nehmen und einen Raum zu schaffen, der eine kollektive Verständigung ermöglicht über mögliche individuelle Umgehensweisen mit AMR. Workshopleitung: Bahar Oghalai
Workshop 2: Menschen, die von anti-muslimischem Rassismus betroffen sind, finden ganz unterschiedliche Umgangsweisen mit dem Erlebten. Sie agieren widerständig, manchmal eher defensiv, manchmal eher offensiv. Soziale Zusammenhänge und communitynahe Organisationen etablieren sich und schaffen Rückhalt, verstärken teils aber auch das Gefühl der Ausgrenzung. Die Gegenwehr mithilfe von Meldestellen, Beratungseinrichtungen sowie Polizei ist eher gering ausgeprägt. Fallbeispiele bieten einen Ausgangspunkt für Überlegungen für Ansätze eines solidarischen Handelns und taktischen Möglichkeiten und strategischen Notwendigkeiten im Umgang mit anti-muslimischem Rassismus.
Workshopleitung : Franka Grella-Schmidt
Workshop 3: Angesichts der Präsenz und Vielgestaltigkeit von anti-muslimischen Rassismus stellt sich die Frage, welche politischen Strategien erfolgversprechend sind, diesem entgegenwirken. Mit Vertreter*innen des Abgeordnetenhauses werden rechtliche, politische, pädagogische und politisch-bildende Perspektiven diskutiert. Eingeladen sind: Katharina Senge (CDU), Orkan Özdemir (SPD), Tuba Bozkurt (Bündnis90/Grüne) und Elif Eralp (Linke), weitere Landespolitiker:innen sind angefragt.
Moderation: Koray Yilmaz-Günay (Migrationsrat Berlin)
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen angeregten Austausch.
Um Anmeldung über den nachstehenden Button wird gebeten.
Das Forschungsprojekt Berlin-Monitor
Die Berliner Stadtgesellschaft im Spannungsfeld zwischen Heterogenität, Fragmentierung und Solidarität steht im Zentrum des Berlin-Monitors. Das Forschungsprojekt untersucht in wechselnden Schwerpunkten politische Einstellungen, Diskriminierungserfahrungen und (eingeschränkte) Teilhabe als Wissensgrundlage des zivilgesellschaftlichen Engagements für eine demokratische Stadtgesellschaft in Vielfalt.