Standardisierte Betroffenenbefragung
Da es sich bei vielen der von Diskriminierung betroffenen Gruppen um gesellschaftliche Minderheiten handelt, sind diese in repräsentativen Umfragen häufig in zu geringer Anzahl vertreten, um die Heterogenität dieser Gruppen und die Mehrdimensionalität und Intersektionalität von Erfahrungen in den Blick nehmen zu können. An dieser Stelle setzt die standardisierte Betroffenenbefragung im mixed-method-Design an.
Die Betroffenenbefragung setzt sich aus Interviews mit Experten und Betroffenen sowie einem Fragebogen mit geschlossenen und offenen Antworten zusammen. Anders als die Repräsentativbefragung wird in der Fragebogenerhebung nicht das Ziel verfolgt, verallgemeinerbare Aussagen zu treffen. Vielmehr wird die quantitative Erfassung der erlebten Herabwürdigungen, Benachteiligungen und Angriffe herangezogen, um bestimmte Diskriminierungsformen und -mechanismen in ihrer Komplexität zu verstehen und um darzustellen, wie diese den Lebensalltag (potenziell) Betroffener strukturieren.
Um Wechselwirkungen von Folgen, Umgangsweisen, gesellschaftlicher Teilhabe und Zusammenhalt sowie möglichen Veränderungsstrategien verstehbar zu machen, werden in Interviews Entwicklungen und Begründungen erfragt, die im Fragebogen nur oberflächlich in offenen Antworten angedeutet werden können.
Das Forschungsprojekt Berlin-Monitor
Die Berliner Stadtgesellschaft im Spannungsfeld zwischen Heterogenität, Fragmentierung und Solidarität steht im Zentrum des Berlin-Monitors. Das Forschungsprojekt untersucht in wechselnden Schwerpunkten politische Einstellungen, Diskriminierungserfahrungen und (eingeschränkte) Teilhabe als Wissensgrundlage des zivilgesellschaftlichen Engagements für eine demokratische Stadtgesellschaft in Vielfalt.