Hauptautorinnen

Gert

Gert Pickel

Katrin

Katrin Reimer-Gordinskaya

Oliver_Platzhalter

Oliver Decker

Weitere autorinnen

Julia Schuler

Kazim Celik

Charlotte Höcker

Selana Tzschiesche

Der Berlin-Monitor 2019

Vernetzte Solidarität – Fragmentierte Demokratie

Berlin ist eine Stadt der Vielfalt, aber auch eine Stadt, in der immer wieder Autoritarismus und Diskriminierung sichtbar werden . Die Ergebnisse der ersten repräsentativen Befragung der Berliner Bürger:innen in Kombination mit der aktivierenden Befragung jüdische Lebenswelten zeigt dies in unterschiedlichen Schattierungen.

Der Berlin-Monitor 2019 stellt sich die Frage: Wie nehmen die Berliner:innen ihr Leben und das Zusammenleben in ihrer Stadt wahr? Wie steht es um die demokratische Kultur Berlins? Wie weit verbreitet sind Vorurteile und die Bereitschaft  zur Abwertung? Und wer macht welche Erfahrungen von Herabsetzung und Ausgrenzung? Welche Gestaltungsräume werden wahrgenommen? Wer zieht sich zurück oder sieht keine Möglichkeit der Teilhabe?


Basierend auf Ergebnissen einer repräsentativen Befragung von 2.005 Berliner:innen mit dem thematischen Schwerpunkt Antisemitismus in Berlin sowie ersten Ergebnisse der Aktivierenden Befragung zu jüdischen Lebenswelt. zeigt sich, dass viele Berliner:innen zivilgesellschaftlich stark engagiert sind. Sie lehnen eine Diktatur ab, sind aber gegenüber Politiker:innen in ihren Einstellungen ambivalent. Es finden sich Vorstellungen sozialer Ungleichwertigkeit, sie betreffen aber nur eine Minderheit der Berliner:innen. Nicht wenige Berliner:innen – zumeist Mitglieder von Minderheiten und Menschen in prekären sozialen Lagen – erfahren Diskriminierung. Umgekehrt finden sich verschiedene, miteinander verzahnte Vorurteile, aber auch Rassismus und Antisemitismus. Gerade antisemitische Ressentiments zeigen sich in unterschiedlichen Erscheinungsformen. So tritt ein israelbezogener Antisemitismus neben einen traditionellen primären Antisemitismus und einem Schuldabwehrantisemitismus. Ein geschlossenes antisemitisches Weltbild finden wir aber nur bei 10-15% der Berliner:innen. Trotzdem ist das Recht auf Gleichheit und Differenz von Jüd:innen in Berlin (teils stark) eingeschränkt. So kommt es zu einem Angriff auf plurale jüdische Lebenswelten, die ein Teil der Vielfalt Berlins darstellen. Ergebnisse der Aktivierenden Befragung zeigen, dass zivilgesellschaftliche Infrastrukturen die oft bestehende Isolation der Betroffenen überwinden kann. Die Herausforderung bleibt die Bildung tragfähiger Allianzen.

Hauptautorinnen

Gert

Gert Pickel

Katrin

Katrin Reimer-Gordinskaya

Oliver_Platzhalter

Oliver Decker

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Julia Schuler

Kazim Celik

Charlotte Höcker

Selana Tzschiesche

Besonders erwähnenswert

77%

der Berliner:innen stimmen der Aussage zu, dass Flüchtlinge in Deutschland immer willkommen sein müssen. 

Die Zustimmung zu tradiertem Antisemitismus liegt in Berlin unter dem bundesdeutschen Durchschnitt. Trotzdem stimmen der Aussage, „die Juden haben einfach etwas Besonderes und Eigentümliches an sich und passen nicht so recht zu uns“, 3% manifest und 7% latent zu.

29%

der Berliner:innen wurden schon einmal aufgrund ihres Geschlechts, 27% aufgrund ihrer Herkunft und 12% aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität diskriminiert.

Die Ergebnisse der Aktivierenden Befragung zeigen, dass jüdische Lebenswelten plural und Teil der Vielfalt Berlins sind und dennoch das Recht auf Gleichheit und Differenz für jüdische Berliner:innen eingeschränkt ist.

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