Hauptautorinnen

Gert Pickel

Katrin Reimer-Gordinskaya

Oliver Decker

Kazim Celik

Weitere autorinnen

Fiona Kalkstein

Johanna Niendorf

Susanne Pickel

Heinrike Rustenbeck

Der Berlin-Monitor 2023

Berlin in Zeiten multipler Krisen

Berlin ist wie die Bundesrepublik Deutschland von multiplen Krisen betroffen. Doch welche Auswirkungen besitzen diese? Und was bedeutet dies für die Abwertung sozialer Gruppen? Der Berlin-Monitor 2023 präsentiert die Ergebnisse der dritten repräsentativen Befragung.

2048 Berliner:innen gaben Auskunft zu ihren aktuellen Ängsten und Einstellungen hinsichtlich des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und dem Klimawandel. Diese aktuellen Themen ergänzen die Erhebung politischer Einstellungen und Bestimmungen einer Berliner politischen Kultur und stehen neben zwei Schwerpunktthemen: antimuslimischen Einstellungen und der Ablehnung/Abwertung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.

Die multiplen Krisen scheinen ihre Folgen zu zeitigen. Zwar ist die Legitimität der Demokratie weitgehend unangetastet und die meisten Berliner:innen (60%) assoziieren Demokratie mit individueller Freiheit, gleichzeitig steigt 2023 die Zustimmung zu rechtsautoritären und rechtsextremen Aussagen erkennbar an. Gleiches gilt für alle Formen antisemitischer Ressentiments. Es scheint so, als wenn ein wachsender Teil der Berliner:innen Demokratie mit autoritären Elementen (starker Führer, Einparteiensystem) verbindbar ansieht. Dies drückt sich auch in der Haltung zum Islam und Muslim:innen aus. Eine in Einzelitems bis zu 70% reichende Abwertung des Islam sowie immerhin 20% überzeugter Muslimfeinde verweisen auch in Berlin auf die Persistenz rassistischer Strukturen. Diese scheinen unter der Wahrnehmung von Bedrohung aktiviert zu werden. Dabei zeigen sich antimuslimische Einstellungen genauso wie die bei 22% der Berliner:innen überzeugte Ablehnung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt als wichtige Brückenideologien zur extremen Rechten. Homosexuellenfeindliche und Transfeindliche Aussagen erreichen dabei in Antwort auf Einzelitems 30-40% Zustimmung. Insgesamt hat sich die Situation in Berlin in den letzten zwei Jahren verschärft, selbst wenn die Mehrheit der Berliner:innen die Demokratie unterstützen.

Hauptautorinnen

Gert Pickel

Katrin Reimer-Gordinskaya

Oliver Decker

Kazim Celik

Weitere autorinnen

Fiona Kalkstein

Johanna Niendorf

Susanne Pickel

Heinrike Rustenbeck

Besonders erwähnenswert

77%

der Berliner:innen stimmen der Aussage zu, dass Flüchtlinge in Deutschland immer willkommen sein müssen. 

Die Zustimmung zu tradiertem Antisemitismus liegt in Berlin unter dem bundesdeutschen Durchschnitt. Trotzdem stimmen der Aussage, „die Juden haben einfach etwas Besonderes und Eigentümliches an sich und passen nicht so recht zu uns“, 3% manifest und 7% latent zu.

29%

der Berliner:innen wurden schon einmal aufgrund ihres Geschlechts, 27% aufgrund ihrer Herkunft und 12% aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität diskriminiert.

Die Ergebnisse der Aktivierenden Befragung zeigen, dass jüdische Lebenswelten plural und Teil der Vielfalt Berlins sind und dennoch das Recht auf Gleichheit und Differenz für jüdische Berliner:innen eingeschränkt ist.

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weitere Repräsentative Erhebungen

Rassismus, Repräsentative Erhebung

Die Berliner Zivilgesellschaft ist aktiv und demokratisch – gleichzeitig ist auch sie keineswegs frei von antidemokratischen Personen und Einstellungen. Dies zeigt die Untersuchung der Themenschwerpunkte Antischwarzer Rassismus und Klassismus wie auch Analysen zu Rechtsextremismus und Diskriminierungserfahrungen.

Aktivierende Befragung, Antisemitismus, Repräsentative Erhebung

Berlin ist eine Stadt der Vielfalt, aber auch eine Stadt, in der immer wieder Autoritarismus und Diskriminierung sichtbar werden . Die Ergebnisse der ersten repräsentativen Befragung der Berliner Bürger:innen in Kombination mit der aktivierenden Befragung jüdische Lebenswelten zeigt dies in unterschiedlichen Schattierungen.
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