Schwerpunkte
Der Berlin-Monitor widmet sich neben der wiederholten Erhebung von Erfahrungen und Einstellung zur politischen Alltagskultur auch wechselnden Schwerpunkten. Bisher wurden folgende Schwerpunkte genauer in den Blick genommen: Antisemitismus, Klassismus, (Anti-Schwarzer- und Anti-Muslimischer) Rassismus und Berlin als Konfliktraum.
Antisemitismus
Berlins heterogene jüdische Bevölkerung ist aktiver Teil des kulturellen Lebens und der demokratischen Zivilgesellschaft der Stadt. Zugleich schlägt sich Antisemitismus mit seiner langen Geschichte aus Kontinuität und Wandel in verschiedenen Dimensionen in ihrem Alltag nieder. Primärer, sekundärer und israelbezogener Antisemitismus äußern sich in Formen der Besonderung, Aggression und Bedrohung. Teils kann Schutz nur defensiv gewährleistet werden, antisemitischen Zumutungen wird aber zugleich individuell und kollektiv widerständig begegnen.
Klassismus
Berlin war lange eine Stadt, in der sich es sich vergleichsweise günstig leben ließ. An der jüngeren wirtschaftlichen Entwicklung haben die Berliner:innen in sehr unterschiedlichem Ausmaß teil. Einkommen im Niedriglohnsektor und Renten an der Armutsschwelle reichen nur mit erheblichem Aufwand zum Leben, Preissteigerungen setzen eine große Mehrheit enorm unter Druck. Neben verdichteter Arbeit in Beruf und Familie bleibt kaum Zeit für Erholung. Digitalisierte Kontrolle und befristete Projektfinanzierungen schränken Handlungsfähigkeit im Arbeitsalltag ein.
Konfliktraum
In Berlin versammeln sich Menschen unterschiedlichster Hintergründe, Lebensrealitäten und Zukunftswünsche. Entsprechend vielfältig sind die Sichtweisen dieser Menschen auf die Stadt. Wenn Berliner:innen über ihr Leben in Berlin diskutieren, werden die verschiedenen bis gegenläufigen Perspektiven auf die Geschichte der Stadt, politische Auseinandersetzungen und aktuelle Entwicklungen greifbar, können dargestellt und in Beziehung zueinander gesetzt werden.